„Be-fair-Team“ beantwortet Fragen

Lippetalschule setzt sich für Nachhaltigkeit im Alltag ein

Lippetal – Wer kennt nicht die Situation? Schnell mal etwas notieren, da versagt der Kuli seinen Dienst. Also weg damit und einen neuen aus der Tasche kramen. Damit soll Schluss sein, wenn es nach den Vorstellungen des Be-fair-Teams der Lippetalschule geht. Die Mädchen und Jungen setzen sich für Nachhaltigkeit ein, bieten in ihrem Shop in der Mittagspause allerlei Material an, das sich durch faires Handeln und Produzieren auszeichnet.

Und damit nicht genug. Das Team mit Geschäftsführerin Melissa Cira und Marketing-Chefin Clarissa Sack an der Spitze widmet sich neuerdings auch dem Thema Software-Installation und Beratung in allen Dingen rund um das Thema Digitalisierung. Marius Schulze ist hier neben Melissa Cira der Experte aus den Reihen der Schüler; Unterstützung erfahren sie dabei von Lehrer Frederic Goy, während sich seine Kollegin Christine Martin um den Shop kümmert.

Dieser wurde schon Ende 2019 aus der Taufe gehoben. Richtig durchstarten konnte das Be-fair-Team damit aber nicht, machte doch Corona den Aktivitäten vorübergehend den Garaus. Jetzt aber nimmt das Team Fahrt auf, bietet in seinem Shop vom Notizblock aus hundert Prozent recycelten Papier über den nachfüllbaren Edding aus wiederverwertetem Kunststoff bis zum Klebestift mit Ökolabel vieles an, was im Schulalltag benötigt wird.

Beim Einkauf wird auch darauf geachtet, dass die Materialien lösungsmittelfrei sind. Und es gibt natürlich auch die roten Korrekturstifte aus recyceltem Plastik. Mit diesem Angebot wendet sich das Be-fair-Team insbesondere an die Lehrer. Die lassen sich zwar eher selten in der Mittagspause im Shop sehen, aber: „Wir haben das Konzept des mobilen Shops entwickelt“, erklärt Larissa Cira. Sie hat eine Mappe aus Filz genäht, in der das Produktportfolio präsentiert wird. Die Lehrer können die gewünschten Produkte bestellen und bekommen es vom Team geliefert.

Glasfaseranschluss ist kein Hexenwerk

Es wird also noch allerlei herkömmliches Material benötigt. Das analoge Zeitalter, in dem Buch, Schere und Radiergummi zum Handwerkszeug in der Schule gehören, ist schließlich noch nicht vollends passé. Gleichwohl geht das Be-fair-Team neuerdings auch auf die Anforderungen des digitalen Zeitalters ein. Das hat in der Lippetalschule mit der Anschaffung etliche Tablets längst begonnen, der Glasfaseranschluss ist auch kein Hexenwerk mehr.

Der Teufel steckt aber im Detail. So haben die meisten Oberstufenschüler und auch die Jahrgangsstufe 8 zwar selber gekaufte oder zur Verfügung gestellte Geräte. Nur für das Installieren der Software mussten sie externe Dienstleister in Anspruch nehmen. Das ging ganz schön ins Geld. Also wurde überlegt, wie das Problem behoben werden könnte.

Die Lösung wurde dank des Engagements des Be-Fair-Teams gefunden. Es kümmert sich seit dem Herbst darum, die notwendigen Apps auf den Tablets zu installieren. Nur die Lizenzgebühren müssen entrichtet werden; die Dienstleistung der Mädchen und Jungen ist für ihre Mitschüler kostenlos.

So werden die Apps aufgespielt, mit deren Hilfe der Unterricht gestaltet werden kann, ohne zum Beispiel Papier in Hülle und Fülle zu verbrauchen – auch ein Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit. Schließlich beantworten die schulinternen Experten in der ersten Hälfte der Mittagspause auch Fragen in der digitalen Sprechstunde.

„Die Digitalisierung hat durch Corona einen enormen Schub an unserer Schule erfahren“, erklärt Lehrer Frederic Goy, der sich wie seine Schüler darüber freut, dass der Förderverein so viel Engagement gezeigt hat. „Der Verein hat die Anschubfinanzierung für den Be-fair-Shop geleistet und auch die Lizenzen für die Apps vorgestreckt“, ergänzt Christina Martin.

Die Lippetalschule ist also in Sachen Nachhaltigkeit und Digitalisierung auf dem besten Weg. Tafel und Kreide haben jedenfalls ebenso bald ausgedient wie Wegwerf-Kugelschreiber…



Quellenangabe: Soester Anzeiger vom 08.04.2022, Seite 17