Merhaba, welcome to Amasya! – Lippetalschule wieder auf internationalen Wegen unterwegs

Bereits zum dritten Mal hatten fünf Schüler und Schülerinnen des Jahrgangs 8 die Gelegenheit, im Rahmen des aktuellen Erasmus + – Projektes der Lippetalschule an einem einwöchigem europäischen Schüleraustausch teilzunehmen. Anfang Oktober führte die Reise in den hohen Norden der Türkei nach Amasya. Lea Schulze, Louisa Wiemer, Melissa Cira, Elias Seidenkranz und Luca Bonkhoff tauchten gemeinsam mit den Lehrkräften Frau Albert und Herr Vogt ein in die Kultur eines Landes, das für seine große Gastfreundschaft berühmt ist. Und genau diese stand im Mittelpunkt der vielfältigen Eindrücke, die das Projekt-Team während des gesamten Aufenthalts sammeln durfte. Untergebracht in Gastfamilien lernten die Teilnehmer schnell die Lebenswelt und Traditionen einer für sie komplett neuen Kultur kennen und sammelten so wertvolle Erfahrungen für ihre eigene Lebenswelt.

Diese Reise war aber nicht allein eine deutsch-türkische Begegnung, denn vor Ort trafen sich die Projektmitglieder der insgesamt sechs europäischen Partnerschulen, um gemeinsam vor Ort die bereits einjährige Zusammenarbeit erfolgreich fortzusetzen.

Um junge Menschen für Europa zu begeistern und ihnen zu interkulturellen Begegnungen zu verhelfen, fördert das EU-Programm Erasmus+ jährlich Partnerschaftsprojekte im Schulbereich. Es ermöglicht auf diese Weise jedoch nicht nur einen internationalen Austausch, sondern auch die gemeinsame Arbeit an aktuellen und lebensweltrelevanten Fragestellungen junger Menschen. So beschäftigen sich insgesamt 24 Schüler und Schülerinnen der Lippetalschule mit gleichaltrigen Projektpartnern aus Polen, Italien, Schweden, Portugal und der Türkei regelmäßig mit der Frage, wie man mithilfe von digitalen Medien und Werkzeugen („Tools“) nicht nur wie üblicherweise seine Freizeit gestalten, sondern Toleranz untereinander schaffen und Missverständnisse vermeiden kann: TOOLeranz in Europa. In der Türkei stand das Thema „We are all different“ im Mittelpunkt der Arbeit. Bereits im Vorfeld hatten die Schüler/innen aller Nationen digitale Poster entwickelt, in denen sie die Unterschiede der Partnerländer in punkto Traditionen und Lebensweisen untersucht hatten. Diese wurden in einem gemeinsamen Workshop in Amasya vorgestellt und diskutiert.

Des Weiteren galt es natürlich Land und Leute genauer kennenzulernen. Auf zahlreichen Exkursionen wurde nicht nur der hübsche Gastgeberort Amasya mit seinem Schloss und Königsgräbern erkundet, sondern auch historische Museen und beliebte Reiseziele der Region, wie etwa die Höhle von Ballica oder der Boraboy See. Ein Höhepunkt im Programm war dabei sicherlich das Pflanzen eines Baumes. In den Bergen von Amasya pflanzten die Projektteilnehmer mehr als 50 Bäume, versehen mit ihren Namen, um auf diese Weise eine Symbol für den Fortbestand von Toleranz zwischen allen Nationen zu schaffen. Aber auch das kulinarische Verwöhnprogramm eines jeden Tages ließ keine Wünsche offen und konnte viele neue Fans für die türkische Küche, allem wohl für die berühmten Süßspeisen,  für sich gewinnen.

Nach einer herzlichen Abschiedsparty war es dann nach fünf Tagen Aufenthalt schon wieder Zeit für die Abreise. Dies geschah mit einem weinenden und einem lachenden Auge, denn viele neue Freundschaften waren geschlossen worden und der Aufbruch kam am Ende zu früh. Doch tröstend ist für alle Teilnehmer, dass es ein baldiges Wiedersehen geben wird: Im Februar 2020 bricht das Erasmus-Team auf nach Rom, um der italienischen Partnerschule einen Besuch abzustatten. Und im Rückreisegepäck wird auch dann, genau wie auf der Rückkehr aus der Türkei, die Erkenntnis stecken, dass die Menschen trotz all ihrer Unterschiede auch viele Gemeinsamkeiten haben, die sie verbinden: Das Pflegen von Traditionen im Einklang mit einer weltoffenen Lebenseinstellung.